Tabakindustrie - Niemann & Tintelnot -
von Eicken Liste aller im Internet findbaren Fabriken, ehemalige und auch noch
tätige Betriebe. Diese Liste ist nur ein kleiner Ausschnitt sämtlicher Betriebe
und wird laufend aktualisiert. Fehlende Betriebe können auch beim Handelsregister
Register Portalnachgeschlagen werden. Ich bitte um Mithilfe
bei der Vervollständigung der Liste.
Legende
Schrift im Blau - existierende Betriebe Schrift in Gelb - ungesicherte Daten Schrift in Grün - Größe und Umfang der tabakverarbeitenden
Industrie Schrift in Rot - neuer oder aktualisierter Datensatz TaFa - Tabakfabrik (Rauch-,Schnupf- und/oder
Kautabaktabak und/oder Zigarren und/oder Cigaretten oder alles in einem Betrieb) ZiFa - Zigarrenfabrik (ausschließlich Herstellung
von Zigarren, Stumpen etc.) KaFa - Kautabakfabrik (ausschließlich Herstellung
von Kautabak, Priem, Stangen, Rollen etc.) CiFa - Cigarettenfabrik (ausschließlich Herstellung von
Cigaretten) SnuFa/Brafa - Schnupftabakfabrik/Brasiltabakfabrik
(ausschließlich Herstellung von Schnupftabak, Schmalzler etc.) Filialen/Größe der Belegschaft: bis 50 = 1, bis 100 = 2, bis 500
= 3, ab 500 = 4, ist der Versuch die Größe mittels Näherungswerten zu beschreiben Zulief - Zulieferer, Lieferant Handel - (Groß-)Händler, Vertrieb Bland, admin. Einheit - Bundesland oder administrative Einheit exist - Status des Betriebes, ob tätig oder bereits erloschen
Laden/Betrieb
Filialen
Größe
Art
PLZ
Ort
Bland, admin.
Einheit
exist
Land
Joh.
Wilh. von Eicken, Tabak- u Zigarettenfabrik
[...]
3
TaFa
23500
Lübeck
Schleswig-Holstein
ja
Deutschland
Joh. Wilh. von
Eicken, Tabak- u Zigarettenfabrik, auch Kautabak, ehem. bei Mülheim/Ruhr, Festschrift 200
Jahre Joh. Wilh. von Eicken 1770 - 1970
[...]
3
TaFa
20000
Hamburg/Hoheluft
Hamburg
nein
Deutschland
Mit
300 Beschäftigten war Niemann &Tintelnot die größte der damals 26 Zigarrenfabriken
in Vlotho. Es gab 1926 achtzig tabakverarbeitende Betriebe in Vlotho.
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Western
German Importers of U.S. Commodities for Industrial Uses, 1950
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Durch Brückenbau (1978-1981) und der Stadtsanierung musste auch die letzte Zigarrenfabrik
Niemann & Tintelnot die Vlothoer Innenstadt verlassen. Es folgte der Bau einer neuen,
modernen Fabrikanlage im Gewerbegebiet Hollwiesen - Wehrendorf.
Nach kurzer Zeit wurde die Firma von Burger Söhne
Zigarrenfabrik GmbH (Schweiz) übernommen.
1990 verkaufte Burger die Fabrikgebäude an die Firma
Hettich (Metallwarenherstellung).
ja
2
ZiFa
32602
Vlotho, Kr.
Herford
Nordrhein-Westfalen
nein
Deutschland
Cigarren- und
Tabakfabriken J. Neumann (jüdisch, Stammhaus), Filiale in Halle a.d. Saale
ja
2
Zifa
10000
Berlin
Berlin
nein
Deutschland
Gildemann
Cigarrenfabriken AG (Stammhaus), Berlin-Hamburg, vormals J.Neumann AG (jüdisch), gegr.
1850, 1950 100-jähr. Bestehen
ja
2
Zifa
10000
Berlin-Hamburg
Berlin
nein
Deutschland
J. Neumann
Cigarrenfabriken AG (jüdisch, Stammhaus), Berlin-Hamburg, gegr. 1850, als AG 1922
ja
2
Zifa
10000
Berlin-Hamburg
Berlin
nein
Deutschland
Cigarrenfabrik
Neumann & Kutscher
[...]
[...]
Zifa
06100
Halle / Saale
Sachsen-Anhalt
nein
Deutschland
VEB Gildemann
Zigarrenfabrik
[...]
[...]
ZiFa
37300
Dingelstädt/
Eichsfeld
Thüringen
nein
Deutschland
VEB
Zigarrenfabrik Dingelstädt, jetzt Tabak-Haus Dingelstädt GmbH, jetzt zu Joh. Wilh. Von
Eicken, Lübeck
[...]
[...]
Zifa
37300
Dingelstädt/
Eichsfeld
Thüringen
ja
Deutschland
Gildemann
Zigarrenfabrik, Zentralfabrik in Dingelstädt u. Wansen (Schlesien), Filiale in
Hundeshagen 1970 erloschen
ja
2
ZiFa
37300
Dingelstädt/
Eichsfeld
Thüringen
nein
Deutschland
Zigarrenfabriken
J. Neumann AG (jüdisch, Stammhaus in Berlin), Zweigniederlassung in Dingelstädt
ja
[...]
ZiFa
37300
Dingelstädt/
Eichsfeld
Thüringen
nein
Deutschland
Tabak-Haus
Dingelstädt GmbH, jetzt zu Joh. Wilh. Von Eicken, Lübeck
ja
[...]
Zifa
37300
Dingelstädt/
Eichsfeld
Thüringen
ja
Deutschland
VEB Nortak,
Tabakfabriken, Nordhausen / Harz, jetzt Tabak-Haus Dingelstädt GmbH
Die Dingelstädter Zigarrenproduktion (Neumann, Gildemann, Brinkmann, von Eicken)
-> https://www.erfurt.ihk.de/servicemarken/ueber_uns/Buchreihe_Manufakturen_Maschinen_Manager/Band_3/Die_Dingelstaedter_Zigarrenproduktion/394996
Die Dingelstädter Zigarrenproduktion
1910 eröffnete eine bedeutende Berliner Zigarrenfirma eine kleine Sortiererei in der
Dingelstädter Riethmühle. Es handelte sich um die bereits 1850 gegründete Firma
Neumann. Zwei Jahre später nahm sie hier auch die Zigarrenfabrikation auf. Die Neumann AG
wurde zu einem der größten Unternehmen in der deutschen Tabakindustrie überhaupt. 1922
war ein Fabrikneubau in der Birkunger Straße, damals noch unbebautes Gelände, fertig
gestellt. Er diente der Gesellschaft als Zentralbetrieb für das Eichsfeld, wo ihre
gesamte Zigarrenproduktion zusammen lief und die hiesigen Filialbetriebe koordiniert
wurden. Ende der 30er-Jahre waren das fast 40 mit rund 2500 Mitarbeitern. Im Zuge der so
genannten Arisierung" der deutschen Wirtschaft wechselten im Januar 1938 die
Besitzer: Die Zigarrenfabrik Martin Brinkmann erwarb die Mehrheit am 1,2 Millionen Mark
umfassenden Aktienkapital der Neumann AG. Sie verkaufte noch im gleichen Jahr an die
Gildemann Zigarrenfabriken AG. Bald nach Kriegsende wurde sie enteignet. Sie gehörte nun
als Werk Gildemann" zur Vereinigung Thüringer Tabakfabriken.
Den Namen Gildemann führte der neue VEB vorerst weiter. Nach dem Krieg wurde mit der
Zigarrenherstellung zunächst im Dingelstädter Hauptbetrieb und in acht Filialen mit 300
Arbeitskräften begonnen. Nachdem die Vorkriegsbestände aufgebraucht waren, musste der
VEB Gildemann auf inländische Tabake umsteigen. Doch eine gute Zigarre braucht die
besseren Qualitäten der ausländischen Tabake. Deshalb waren die Dingelstädter froh,
dass Ende der 50er-Jahre endlich wieder der erste Importtabak verarbeitet werden konnte.
Die Zigarrenproduktion wuchs seit 1949 ständig. 1956 arbeiteten schon 19 Filialen mit
1500 Beschäftigten für den Dingelstädter Hauptbetrieb. 1958 waren es dann über 20 und
zwar in: Lengenfeld unterm Stein, Küllstedt, Neuendorf, Ecklingerode, Kella,
Großbartloff, Struth, Beberstedt, Wilbich, Effelder, Hundeshagen, Gernrode, Kallmerode,
Ershausen, Geisleden, Kreuzebra, Helmsdorf und in Martinfeld. In Dingelstädt gab es neben
dem Hauptbetrieb noch drei weitere Filialen. 1945 kamen aus Dingelstädt 19,6 Millionen
Zigarren, 1957 waren es fünf Mal so viele. Für eine weitere Produktionssteigerung musste
mechanisiert werden. Denn ein geschulter Wickelmacher schaffte per Hand täglich 1800
Wickel, ein damaligerWickelautomat" dagegen 20000 Stück! 1961 gab es die erste
völlig maschinell gefertigte Zigarre. Neu war seit 1.1.1961 auch der Name: VEB
Zigarrenfabriken Dingelstädt.
Mit der Wende kam - beinahe - das Ende. Zuerst wurde die Tabak-Haus Dingelstädt GmbH als
Treuhandbetrieb gegründet. Schließlich erwarb im Oktober 1992 Joh.W. von Eicken aus
Lübeck als Gesellschafter die Treuhandgeschäftsanteile. Heute werden in Dingelstädt
hochwertige Zigarren-Sortimente, Pfeifentabake und Feinschnitttabake zum Selbstdrehen und
Stopfen von Zigaretten sowie Zigaretten hergestellt.
Thüringer Allgemeine - Dingelstädter Zigarren versteigert
-> https://eichsfeld.thueringer-allgemeine.de/web/eichsfeld/startseite/detail/-/specific/Dingelstaedter-Zigarren-versteigert-1359120467
Dingelstädter Zigarren versteigert
Rund 50 Jahre alte Eichsfelder Raritäten stehen bei Sammlern hoch im Kurs. Heutige
Produkte sind immer noch Exportschlager.
16. Juli 2018 / 02:44 Uhr
Auf der Rückseite der Schachtel ist das Jahr vermerkt. Der Reisegruß war
eine Sonderedition.
Foto: Reiner Schmalzl Auf der Rückseite der Schachtel ist das Jahr
vermerkt. Der Reisegruß war eine Sonderedition.
Foto: Reiner Schmalzl
Dingelstädt. - Für insgesamt 13,70 Euro gönnte sich jetzt ein Bieter bei einer
Internetauktion eine Packung Dingelstädter Zigarren. Es handelte sich dabei um eine
Originalschachtel mit zehn Zigarren aus dem Jahre 1969. Unter dem Namen
Reisegruß hatten die VEB Zigarrenfabriken Dingelstädt anlässlich des 50.
Geburtstages der Mitropa, der Bewirtungs- und Beherbergungsgesellschaft zur Versorgung der
Bahnreisenden, damals eine Sonderedition der Eichsfelder Zigarren aufgelegt. Die einst
für zwei DDR-Mark angebotene Zigarren-Packung erfuhr während der Auktion auf einer
bekannten Internetplattform also eine beachtliche Wertsteigerung. Nicht schlecht staunte
darüber auch ein Sprecher des Nachfolgeunternehmens, der Tabak-Haus Dingelstädt GmbH ,
nach der erfolgreichen Auktion gegenüber unserer Zeitung. Heute seien die in dem
Eichsfelder Traditionsbetrieb gefertigten hochwertigen Zigarren-Sortimente nach wie vor
ein erfolgreicher Exportschlager und weltweit gefragt. Die Anfänge der Dingelstädter
Zigarrenproduktion gehen übrigens auf das Jahr 1910 zurück. Damals eröffnete eine
bedeutende Berliner Zigarrenfabrik eine kleine Sortiererei in der Dingelstädter
Riethmühle. Es handelte sich um die bereits 1850 gegründete Firma Neumann. Zwei Jahre
später nahm sie auch in dem Eichsfelder Städtchen die Zigarrenfabrikation auf.
Im Jahr 1958 hatte der Dingelstädter Hauptbetrieb dann über 20 Filialen in Lengenfeld
unterm Stein, Küllstedt , Neuendorf , Ecklingerode , Kella , Großbartloff , Struth ,
Beberstedt , Wilbich , Effelder , Hundeshagen , Gernrode , Kallmerode , Ershausen ,
Geisleden , Kreuzebra , Helmsdorf und in Martinfeld . Im Jahre 1961 gab es übrigens die
erste völlig maschinell gefertigte Zigarre. Heute werden im Tabak-Haus Dingelstädt
hochwertige Zigarren-Sortimente, Pfeifen- und Feinschnitttabake zum Selbstdrehen und
Stopfen von Zigarren sowie Zigaretten hergestellt.
Reiner Schmalzl / 16.07.18
Arisierung: Keiner hat hier was zu feiern
Ein dunkles Kapitel deutscher Wirtschaftsgeschichte, die Arisierung
jüdischer Unternehmen, gewinnt neue Aktualität:
Kleine und große Firmen feiern ganz unbefangen den 50. Jahrestag ihrer Gründung -
das Datum der Entjudung in der Nazi-Zeit.
Die Chronisten sind dabei allzu vergeßlich. Unrecht wird verschwiegen. *
-> http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13526450.html
Erklärung:
Ich sammle vorrangig Informationen zu Betrieben aus Deutschland und dem restlichen
Europa. Ich bin auch an Informationen zu Betrieben aus aller Welt interessiert. Dabei
möchte ich etwas erfahren über die Geschichte, den Werdegang und wirtschaftliche Daten.
Inbesondere möchte ich darstellen welche Betriebe den wirtschaflichen
Konzentrationsprozess überlebten bzw. welche Betriebe durch die Konzentration
übernommen wurden. Diese Angaben sammle ich dann auf der Seite "Steckbriefe" und werden entsprechend dem Erkenntnisstand
aktualisiert. Die Daten der Betriebe werden hier geografisch sortiert von Nord nach Süd
und von West nach Ost.
Ich bin kein Sammler von Dosen, Schachteln und sonstigen Gegenständen
(Sammelobjekten), die die Existenz von ehemaligen Betrieben belegen. Doch die
Informationen, die Sammler von diesen Gegenständen haben wie die Firmendaten, Logos,
Schriftzüge, Embleme, Banderolennummern (die Herstellernummer auf den Steuerzeichen),
Orts- und Zeitangaben sind für mich interessant.
MKR [mf]
Mein kleiner Rauchsalon
von Matthias Flachmann
aus Duisburg
Fragen, Anregungen und
Kontaktaufnahme bitte über das Forum